AUF DIE PLÄTZE - FERTIG - LOS
Die kalte und schwierige Winterzeit ist überwunden und inzwischen ist im Projekt schon so Einiges los. Um einen kleinen Überblick zu bekommen, wie meine Woche bisher so aussieht, beschreibe ich jetzt einfach mal die einzelnen Aktivitäten:
Montag: 9 - 14 Uhr ; wöchentliche Besprechung aller Mitarbeiter und Gemeindemitglieder
danach Religionsunterricht im Kindergarten
Dienstag: normalerweise mein freier Tag; allerdings ist gerade ein besonderer Workshop dem Thema Alkohol & Drogen und deren Suchtprävention für alle Interessierten und Hilfesuchenden des Viertels. Da ich zusammen mit Daniel von nun an alle 2 Monate ein kleines Gemeindeblatt herausgeben werde, bin ich bei diesen Treffen dabei, um danach einen Artikel darüber zu schreiben. Die Gesprächsrunden werden geleitet von zwei Psychologen, die jedes Mal von ausserhalb ins Projekt kommen.
Mittwoch: 11 - 15 Uhr; mittwochs werde ich ab demnächst höchstwahrscheinlich mit Angélica, einer Frau aus dem Viertel, Nachhilfeunterricht für Kinder und Jugendliche geben. Danach werde ich mich durch Aerobic-Unterricht, der von einer Gymnastikleherin geleitet wird, in Top Form halten ;)
Donnerstag: 9 - 20 Uhr; der Tag beginnt mit Yoga - Unterricht, an dem ich zusammen mit ein paar anderen Frauen aus dem Viertel teilnehme. Anschließend mache ich im Kindergarten eine halbe Stunde (Maximum der "theoretisch" möglichen Konzentration - wenn überhaupt) "Expresión corporal",sprich verschiedene akrobatische,tänzerische oder spielerische Aktivitäten
Freitag: 10 - 18 Uhr; verschiedene Tätigkeiten im Diakonie - Büro zusammen mit den Ansprechpartnern des Voluntärsprogramms. Momentan bin ich dabei alle Voluntärsangelegenheiten (Projektbeschreibungen, Visum, Adressen, ...) am Computer in ein gut geordnetes System einzuordnen und neu zu gliedern. Später werde ich dann die Mails der nächsten Voluntäre beantworten und die jetzigen mitbetreuen.
Samstag: 10 - 21 Uhr; morgens organisiere ich zusammen mit dem Theologiestudent Eduardo die "grupo de adolescentes" (Jugendgruppe), die wie eine Art Jungschar funktioniert.
Wir frühstücken gemeinsam im Projekt und kochen anschließend auch zusammen fürs Mittagessen. Nachmittags ist dann Kindernachmittag angesagt, bei dem ich auch immer dabei bin und die Mitarbeiter beim "Kinder disziplinieren" unterstütze. Allerdings tobe ich meistens eher mit ihnen rum, als dass ich sie zur Ruhe bringe...
Abends ist dann 2 - wöchentlich noch ein Gottesdienst, der mir bisher immer sehr gut gefallen hat, da wir viele Lieder gesungen haben und unser Pfarrer gute Predigten hält, die mich noch Tage später beschäftigen und mir einen ganz neuen Zugang zum Glauben verschaffen.
Auch 2 - wöchentlich findet eine Jugendgruppe für ältere Jugendliche statt, die geleitet wird von unserer Chefin Cristina. Daniel und ich sind aber meistens auch mit dabei und lassen den langen Tag damit ausklingen.
...von wegen... (Samstag Abend)

"Grupo de adolescentes" - Jugendgruppe

"Tarde de los pibes" - Kindernachmittag

Etwas fast Unglaubliches: RUHE ... bei den umtriebigen Kindern aus dem Barrio eher selten.

Das wunderschöne Gelände des Projekts, wo ich einen Großteil meiner Zeit hier verbringe. Heute war ich beispielsweise ab morgens 9 Uhr im Projekt und bin kurz vor 9 Uhr von dort wieder gegangen. Sprich 12 Stunden...Vor allem Donnerstags und Samstags sind die längsten Tage im Projekt. Anfang der Woche ist es eher ruhiger, sodass ich auch genug freie Zeit zwischendurch habe, um anderweitig diese tolle Metropole zu erobern. ;)

Bei der "Tarde de los Pibes" (Kindernachmittag), der jeden Samstag stattfindet mit einem meiner Schützlinge ;)

Letzten Samstag auf einer 2-tägigen Freizeit, die im Projekt für die Kinder organisiert wurde. Rechts im Bild unsere liebe Chefin Cristina Kilian, die uns unheimlich dabei hilft, die Situation der Menschen zu verstehen und unseren Platz im Projekt zu finden.

Das Schild vom Kindergarten des "Sembradors", wo ich heute begonnen habe einmal die Woche
"Expresión corporal" ( Ausdruck mit dem Körper; Tanzen, Bewegen, Turnen,..)zu unterrichten.
Ausserdem gebe ich montags zusammen mit Daniel und dem Pfarrer Peter
Religionsunterricht.